Umgang mit ADHS im Job: Vermeide diese Sätze

Für einen guten Umgang mit ADHS im Job - bitte vermeiden Sie die folgenden Sätze. Neurodiversität ist in Unternehmen ein häufiges Phänomen. Hier erfahren Sie, was Kolleginnen und Kollegen mit ADHS nicht mehr hören können und Tipps, die wirklich helfen.

Umgang mit ADHS im Job: Vermeiden Sie diese 12 Sätze.

Was Menschen mit einem ADHS-Gehirn wirklich nicht mehr hören wollen:

1. "Streng dich doch einfach mehr an." - Das impliziert, dass ADHS eine Frage des Willens ist und nicht ein neurologisches Phänomen.

2. "Jeder ist manchmal unaufmerksam, das ist doch normal." - So etwas verharmlost den Leidensdruck und den Stress, der in einer Umgebung erlebt wird, die für neurotypische Menschen ausgerichtet ist.

3. "Du musst dich nur besser organisieren." - Organisation ist oft eine Kernherausforderung bei ADHS und eben nicht einfach zu bewältigen.

4. "ADHS ist nur eine Ausrede für faule Menschen." - Das verkennt die realen Schwierigkeiten, die das Phänomen verursacht.

5. "Hast du deine Medikamente vergessen?" - Bei Stimmungsschwankungen oder Verhaltensänderungen sofort auf Medikamente zu verweisen, ist sehr respektlos.

6. "Du könntest dich konzentrieren, wenn du es wirklich wolltest." - ADHS beeinflusst die Fähigkeit zur Konzentration unabhängig vom Willen der Person.

Umgang mit ADHS im Job

ADS oder ADHS beeinflusst das Berufsleben. Menschen mit ADHS verfügen über eine hohe Kreativität, Energie und Lösungsorientierung. Die Schattenseite sind Schwierigkeiten mit Aufgabenorganisation, Zeitmanagement und Konzentration.

Eine passende Arbeitsumgebung unterstützt Personen mit einem ADHS-Gehirn. ADHS ist eine neurologische Besonderheit, keine Charakterschwäche!

7. "Du musst einfach lernen, dich zu beherrschen." - Impulsivität ist ein Kernsymptom und gerade nicht einfach zu kontrollieren.

8. "ADHS ist doch nur eine Modeerscheinung." - Das leugnet die wissenschaftliche Anerkennung und realen Auswirkungen.

9. "Jeder hat heutzutage ADHS." - So ein Satz trivialisiert das Phänomen und die damit verbundenen Herausforderungen.

10. "Du bist zu intelligent, um ADHS zu haben." - Das hat nichts mit Intelligenz zu tun und kann Menschen aller Intelligenzniveaus betreffen.

11. "Du musst nur positiv denken." - Positive Einstellung allein kann die neurologischen Unterschiede nicht überwinden.

12. "Warum bist du so vergesslich? Mach dir doch einfach Notizen." - So ein trivialer Tipp unterschätzt völlig die Komplexität der Gedächtnisschwierigkeiten.


Was hilft bei ADHS im Job?

  • Pomodoro-Technik: 25 Minuten konzentriertes Arbeiten, gefolgt von 5 Minuten Pause.
  • Noise-Cancelling-Kopfhörer: Um Ablenkungen zu reduzieren und die Konzentration zu fördern.
  • Farbcodierung: Verschiedene Farben für unterschiedliche Projekte oder Prioritäten verwenden.
  • Zeitpuffer einplanen: Termine nicht direkt hintereinander legen, sondern Pufferzeiten einbauen.
  •   Aufgaben in kleine, überschaubare Schritte unterteilen.
  •  "2-Minuten-Regel": Kleine Aufgaben, die weniger als 2 Minuten dauern, sofort erledigen.
  •   Wichtige Dokumente digitalisieren: Um Papierberge zu vermeiden und leichter Dinge wiederzufinden.
  • Apps für Aufgabenmanagement und Zeittracking, Sprachassistenz und KI nutzen, z. B. fürs Time Boxing.

Selbstfürsorge bei ADHS

  • Regelmäßige "Dopamin-Booster" einplanen: Kleine Belohnungen oder angenehme Aktivitäten.
  • Achtsamkeitsübungen: Kurze Meditationen oder Atemübungen zur Stressreduktion.
  • Ausreichend Schlaf: Eine konsistente Schlafroutine etablieren.
  • "Braindumps": Regelmäßig alle Gedanken und Aufgaben aufschreiben, um den Kopf frei zu bekommen.
  • Bewegung, Bewegung, Bewegung: Kurze Bewegungspausen einlegen, um die Konzentration zu verbessern und wenn möglich, im Stehen arbeiten.

Grundsätzlich brauchen Personen mit ADHS-Gehirn ein viel höheres Durchhaltevermögen und daher auch mehr Energie und längere Regenerierungsphasen. Gönnen Sie sich Ihre Pausen.

Tipps für daheim bei AHDS

  • "Zu-Hause-Tasche" oder "Body Doubles": Eine Umhängetasche oder ein Rucksack, den man zu Hause trägt, um wichtige Gegenstände wie Schlüssel, Handy oder Brille immer bei sich zu haben.
  • Klare Ablagesysteme: Feste Plätze für häufig genutzte Gegenstände, z.B. eine Schale neben der Tür für Schlüssel.
  • Visuelle Erinnerungen: Whiteboards oder Post-its an strategischen Stellen für To-Do-Listen oder wichtige Erinnerungen.
  • "Wenn-Dann"-Regeln: Z. B. "Wenn ich durch die Tür komme, dann hänge ich sofort meine Jacke auf."
Umgang mit ADHS  und Neurodiversität im Job

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