Neurodiversität in Unternehmen

Neurodiversität ist in Unternehmen höchst relevant. Wenn man alle Phänomene zusammennimmt, dann sprechen wir von 15-20% der Bevölkerung, die der neurodiversen Minderheit angehören. In diesem Artikel finden Sie einige weiter führende Informationen. Wenn Sie sich mit der Charta der Vielfalt befassen, so wird Ihnen die Dimension der körperlichen und geistigen Fähigkeiten vertraut sein. Ein relevanter Aspekt dabei ist das Thema Neurodiversität.

Was ist Neurodiversität?

Sie beschreibt die natürliche Vielfalt menschlicher Gehirnfunktionen und Verhaltensweisen. Dieses Konzept betrachtet neurologische Unterschiede nicht als Defizite oder Störungen, sondern als wertvolle Variationen des menschlichen Genoms. Es umfasst sowohl neurodivergente Ausprägungen wie ADS/ADHS, Autismus oder Dyslexie als auch neurotypische Gehirnstrukturen. Im Unternehmenskontext bedeutet Neurodiversität, diese Vielfalt anzuerkennen, wertzuschätzen und gezielt zu nutzen.

Vorteile von Neurodiversität in Unternehmen

Die Integration neurodivergenter Mitarbeitender bietet Unternehmen beachtliche Vorteile. Neurodivergente Personen bringen oft außergewöhnliche Fähigkeiten mit, wie detailorientiertes Denken, kreative Problemlösung oder die Gabe, komplexe Muster zu erkennen. Diese Talente können zu innovativen Lösungsansätzen und erhöhter Produktivität führen. Die Einbindung unterschiedlicher Denkweisen erhöht die Anpassungsfähigkeit von Teams und stärkt ihre Resilienz. Unternehmen, die Neurodiversität aktiv fördern, profitieren von einem breiteren Kompetenzspektrum und positionieren sich als fortschrittliche, inklusive Arbeitgeber – ein klarer Wettbewerbsvorteil in Zeiten des Fachkräftemangels.

Phänomene, die zur Neurodiversität gehören:

Je nach Definition werden Phänomene wie Dyskalkulie, Tourette-Syndrom oder bestimmte psychische Besonderheiten manchmal ebenfalls zur Neurodiversität gezählt.

Wer prägte den Begriff?

Das Konzept der Neurodiversität hat sich über die Zeit entwickelt. Es gibt einige Schlüsselfiguren, die zur Entstehung und Verbreitung beigetragen haben:

  • Judy Singer wird oft als die Urheberin des Begriffs "Neurodiversität" genannt. Singer ist eine australische Soziologin und selbst im Autismus-Spektrum. Sie prägte den Begriff in ihrer Honors-Thesis im Jahr 1998.
  • Harvey Blume half, den Begriff zu popularisieren. Blume verwendete den Terminus "Neurodiversität" in einem Artikel im Atlantic im Jahr 1998, was zur breiteren Bekanntheit des Konzepts beitrug.
  • Jim Sinclair: Obwohl er den Begriff nicht erfand, war er ein früher Verfechter der Idee, dass Autismus als eine Variante des menschlichen Seins betrachtet werden sollte, nicht als eine Krankheit. Sein einflussreicher Essay "Don't Mourn for Us" aus dem Jahr 1993 legte wichtige Grundlagen für die spätere Neurodiversitätsbewegung.
  • Temple Grandin ist eine bekannte Autorin und Speakerin zu Autismus. Sie hat viel dazu beigetragen, das Verständnis für neurodivergente Perspektiven zu fördern.

Viele Aktivistinnen, Forschende und Betroffene engagieren sich für die Anerkennung der Vielfalt des menschlichen Seins. Die Bewegung entstand größtenteils aus der Autismus-Selbstvertretung und hat sich im Laufe der Zeit erweitert, um andere neurologische Unterschiede einzuschließen.

Beispiel Autismus 

Nur etwa 25% der Menschen im Autismus-Spektrum sind berufstätig. Zum Teil ist diese Zahl so niedrig, weil ihnen die nötigen kognitiven Fähigkeiten fehlen. Zum anderen Teil jedoch können sie in Unternehmen nicht Fuß fassen, weil sie keine Unterstützung erfahren, obwohl sie hochqualifiziert sind. Ich habe brillante Menschen kennengelernt, die bestens ausgebildet und hochmotiviert waren und trotzdem arbeitslos waren. Durch entsprechende Maßnahmen (zB Mentoring oder Job Coaching) können sie heute in Unternehmen performen.

Vortrag Neurodiversität

Vortrag Neurodiversität am Arbeitsplatz

Obwohl Neurodiversität in der Charta der Vielfalt verankert ist, berücksichtigen zahlreiche Unternehmen dieses Thema bislang nicht ausreichend. Ein informativer Impulsvortrag kann Ihnen die zentralen Aspekte näherbringen und Sie dabei unterstützen, die Vielfalt in Ihren Teams zu fördern. Das bringt nicht nur Vorteile für alle Beschäftigten mit sich, sondern steigert auch die Produktivität und Innovationskraft Ihres Unternehmens, indem es ein Umfeld schafft, in dem sich neurodivergente Mitarbeitende wertgeschätzt fühlen.

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