Effizientes Lernen mit dem ChatGPT: Ist der "intelligente" Chatbot ein Alptraum oder eine Chance? KI ist wie jedes Werkzeug neutral, es kommt auf die Nutzung an. Zu einer sinnvollen Nutzung will dieser Artikel beitragen.
Sollten wir Angst haben, dass unsere Kinder all ihre Hausaufgaben automatisch erledigen lassen und das effizient nennen? Sollten wir fürchten, dass Referate und Aufsätze einfach von einer kostenlosen künstlichen Intelligenz (KI) generiert werden, ohne dass Schülerinnen oder Schüler den Prozess des Erarbeitens und Durchdenkens erleben?
Ohne Zweifel findet gerade eine massive Bildungsrevolution statt. Sie liegt nicht in irgendeiner nahen Zukunft. Bereits heute haben Lernende Zugriff auf eine künstliche Intelligenz, die alles in den Schatten stellt, was sich Science Fiction-Autoren noch vor 10 Jahren ausdenken konnten.
ChatGPT löst eine Bildungsrevolution aus
ChatGPT verändert die Art und Weise, wie Schüler lernen, grundlegend. Dieses Sprachmodell ist eine Künstliche Intelligenz. Sie hilft Schüler:innen sehr individuell, denn sie beantwortet mit großer Geduld alle Fragen. Sie kann Feedback zu Aufgabenstellungen geben und Schüler:innen ermuntern, aktiv und selbstbestimmt zu lernen. Wird ChatGPT als Lernbegleiterin aktiv genutzt, dann hat das einen positiven Einfluss auf die Analysefähigkeiten der Kinder. Sie können mit einem hohen Maß an Selbstbestimmtheit lernen und das kann ihre Motivation steigern und das Selbstbewusstsein stärken.
Sieht man ChatGPT als digitale Tutorin und nutzt sie entsprechend, dann können Schüler jederzeit und überall auf die Unterstützung zugreifen, die sie brauchen, um ihr Lernen zu verbessern. Sie können Lücken füllen. Sie denken über ihre Fragen und Unsicherheiten nach und können Unklarheiten ohne Angst formulieren, wieder und wieder. Dabei können sie sich auf die Anwendung des Gelernten konzentrieren, ohne dass es sich mühevoll anfühlt. Das trägt im besten Fall dazu bei, dass Schüler:innen die Kontrolle und Verantwortung über ihr Lernen übernehmen.
Das Revolutionäre liegt im Spagat, den Lehrer:innen und Schüler:innen meistern müssen:
- Einerseits kann das Lernen endlich so personalisiert und invididuell verlaufen, wie es nur mit einer menschlichen 1:1-Betreuung möglich wäre. Fähigkeiten können auf eine sehr effektivere Art und Weise im eigenen Tempo entwickelt werden.
- Andererseits bietet ChatGPT unendliche Möglichkeiten zu "cheaten", abzuschreiben und Leistungen vorzutäuschen, die Lernende nicht selbst erbracht haben. Und es macht Fehler.
Ist ChatGPT das Problem oder die Lösung?
Die Lösung kann nicht darin bestehen, ChatGPT aus der Schule auszuklammern. Sie ist da und wir müssen darauf reagieren. Wir müssen daher auf andere und neue Art prüfen, ob Schüler den Stoff beherrschen. Auch die Hausaufgaben müssen wir anders stellen als bisher. Lehrer:innen kommen nicht umhin, sich intensiv mit dem Chatbot auseinander zu setzen, denn Schüler nutzen die KI ohnehin. Das können wir nicht mehr verhindern.
Es steht daher an erster Stelle, wie wir unseren Kindern die Nutzung des ChatGPT beibringen können. Es braucht eine ganz neue Definition, wie Lernen in der Schule funktioniert. Wo liegen die Fallstricke? Und wie kann dieser digitale Lernbegleiter das Schülerleben tatsächlich einfacher und erfolgreicher machen?
Hier ein Artikel mit den besten Prompts für Schüler:innen.
Seit der Freigabe des ChatGPT experimentiere ich selbst intensiv damit und habe einige verblüffende Dinge mit diesem Programm erlebt. Sie ist in der Lage, komplexe Zusammenhänge in exakt dem Detailierungsgrad zu erläutern, den ich ihr vorgebe. Das löst einen regelrechten Lernrausch aus und macht wirklich Spaß.
Sie ist aber auch in der Lage, sehr selbstbewusst von Fakten zu schreiben, die sich bei näherem Hinsehen als Blödsinn erweisen. ChatGPT hat sich schon mehrfach bei mir entschuldigt, dass sie sich geirrt habe und dass ihr die Verwirrung leid täte, die sie angerichtet hat. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen! Eine KI irrt sich und entschuldigt sich dafür, allerdings nur, wenn sie kritisch hinterfragt wird ...
ChatGPT ist also weder Problem noch Lösung, sondern einfach ein Werkzeug, das genutzt werden kann. Die Voraussetzung ist, dass man weiß, wie es geht.
Was ist ChatGPT und wie kann es das Lernen unterstützen?
Lassen wir das Programm mal selbst zu Wort kommen:
ChatGPT ist ein Sprachmodell, das von OpenAI entwickelt wurde. Es ist ein computerbasiertes Programm, das in der Lage ist, auf natürliche Art und Weise mit Menschen zu kommunizieren und ihnen Antworten auf Fragen oder Aufgaben zu geben. Es nutzt künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen, um seine Fähigkeiten zu verbessern und immer präzisere Antworten zu liefern.
ChatGPT kann das Lernen auf verschiedene Weise unterstützen. Eine Möglichkeit ist, es als digitalen Tutor zu verwenden, indem Schüler ChatGPT fragen, um Informationen zu bestimmten Themen zu erhalten und dann die Informationen verwenden, um selbstständig Übungsaufgaben oder Projekte zu bearbeiten. Es kann auch dazu verwendet werden, Schüler beim Schreiben von Aufgaben oder Essays zu unterstützen, indem es Feedback und Anregungen gibt. ChatGPT kann auch dazu verwendet werden, Schüler bei der Übersetzung von Texten, bei der Vorbereitung auf Prüfungen und bei der Wissensaufnahme zu unterstützen. Es kann Schüler dazu ermutigen, selbstständig zu denken und kritisches Denken zu trainieren.
Das klingt alles prima, bleibt jedoch sehr an der Oberfläche. Wie geht das nun konkret? Wie kann man das Programm so nutzen, dass Schüler:innen tatsächlich ihr kritisches Denken trainieren? Übrigens kam der ChatBot nur auf die Idee mit dem kritischen Denken, weil mir das ein Anliegen ist und ich meine Frage entsprechend formuliert hatte.
Wofür steht das GPT? Für Generated Pretrained Transformer. Die Künstliche Intelligenz wurde mit 45 Terabyte Textdaten gefüttert und trainiert. Zugriff zum Internet hat sie nur mit Plugins oder Extensions und die Daten enden (noch) in 2022.
Um ChatGPT so zu nutzen, dass die eigenen Versprechen sich erfüllen, braucht es ein Grundverständnis darüber, was erfolgreiches und effizientes Lernen ausmacht. Die wichtigste Unterscheidung dafür ist die zwischen passivem Lernen und aktivem Lernen.
Warum ist aktives Lernen wichtig?
Schüler:innen sitzen im Klassenzimmer und lassen sich berieseln. Sie hören zu, schauen in ihre Unterlagen und nicken innerlich, weil sich alles irgendwie stimmig anhört. Sie haben das Gefühl, alles klar, habe ich schon verstanden.
Sobald sie jedoch ihre Hausaufgaben machen, kommen Fragen und Zweifel. Plötzlich wird es schwierig und hakt an allen Ecken und Enden. Wissenslücken scheinen unüberwindbar. Der Grund für dieses Phänomen liegt im Unterschied zwischen aktivem und passivem Lernen.
Passives Lernen
Passives Lernen heißt, ich höre Lehrer:innen zu, ich lese mir Texte durch, markiere Wichtiges, schaue über die Grammatik und die Vokabeln, schaue mir Arbeitsblätter an, lerne auswendig. Das alles fühlt sich nicht passiv an, weil man ja beschäftigt ist. Dennoch wird bei diesem passiven Lernen nachhaltig nur wenig hängen bleiben. Passives Lernen bedeutet auch, ich habe keine eigene Kontrolle über das Lernen und befolge ausschließlich Vorgaben von außen.
Im Januar 2023 erschien das aktuelle Deutsche Schulbarometer. Es beschreibt die massiven Lernrückstände durch Corona: Mehr als ein Drittel hängt hinterher. Ein Drittel aller Schülerinnen und Schüler! Das ist eine große Tragik für viele junge Menschen, die dringend Hilfe benötigen. Sie sind unverschuldet in eine schwierige Situation geraten, doch alleine ist es kaum zu schaffen, all die Wissenslücken zu füllen. Bei diesen Lernrückständen kann der ChatGPT eine wirklich wertvolle Hilfe sein, wenn er richtig eingesetzt wird.
Voraussetzung ist, dass wir den Lernenden beibringen, ChatGPT klug zu nutzen. Dafür ist aktives Lernen eine Grundvoraussetzung. Aktives Lernen fühlt sich im ersten Moment anstrengender an, weil es vielleicht etwas Neues ist. Es traininert Fähigkeiten wie Selbstdisziplin, Geduld und Frustrationstoleranz. Aber es lohnt sich, denn sehr schnell stellen sich Erfolgserlebnisse ein! Erfolgserlebnisse wiederum sind der Nährboden für Motivation.
Fragen sind der Grundstein für kritisches Denken
Eine Welt voller Möglichkeiten öffnet sich, indem wir immer wieder neue Fragen stellen. Durch ständiges Hinterfragen schärfen wir unsere Urteilsfähigkeit. Mit ChatGPT geht das ganz spielerisch, weil sie nie ungeduldig oder genervt reagiert.
Das Hinterfragen von Antworten ist der Nährboden und die Basis des kritischen Denkens. Besonders willkommen sind Unklarheiten! Sie bieten sofort die Gelegenheit, immer weiter zu fragen.
Aktives Lernen
Aktves Lernen bedeutet eine aktive Auseinandersetzung mit dem Stoff. Aktives Lernen heißt, wir nehmen Informationen aktiv auf und verarbeiten sie auf sehr persönliche Weise. Lernende übernehmen bei aktivem Lernen auch die Kontrolle über sich selbst, sie legen ihre eigenen Ziele fest, überwachen ihre Fortschritte und treffen eigene Entscheidungen, wann was gelernt wird. Es kann zum Beispiel bedeuten, dass Schüler:innen sich ein Thema selbst aussuchen, Fragen dazu stellen, Hypothesen aufstellen und Experimente durchführen, um ihre Kenntnisse zu vertiefen.
Aktiv zu lernen zahlt auch auf die Motivation ein, denn es macht viel mehr Spaß, sich selbstbestimmt und auf eigene Weise mit dem Stoff auseinanderzusetzen. Die Verarbeitungstiefe ist eine völlig andere, so dass der Stoff nicht mehr mühsam "gepaukt" werden muss, sondern sich selbst erschließt. Die Vorbereitung auf Tests in der Schule geht auf diese Weise sowohl effizienter als auch effektiver und die Erfolgsaussichten sind besser.
Wie kann ChatGPT aktives Lernen unterstützen?
Ganz grundsätzlich: Man kann sie alles fragen, was man im Unterricht nicht verstanden hat. Lernende müssen eine Aufgabe lösen und hängen irgendwo. Dann formulieren sie ihre Frage, tippen sie ein und bekommen alles erklärt.
Das gilt für alle Schulformen und für alle Klassenstufen, sobald Kinder schreiben und lesen können.
Schüler nehmen gerne die Abkürzung, formulieren ihre Fragen oder Aufgaben und lesen die Antwort. Das klingt erst mal danach, als würden sie sich dabei aus dem Lernprozess herausziehen. Das Spannende ist: Das Gegenteil ist der Fall. Der Prozess, eine Frage zu formulieren, vielleicht in einem allerersten Schritt sich darüber bewusst zu werden, dass da überhaupt eine Frage ist und sie dann in Worte zu gießen und danach die Antwort zu lesen - dieser Prozess gehört zu aktivem Lernen.
Diese ganz niedrigschwellige Art, ChatGPT zu nutzen, ist bereits ungeheuer wertvoll, denn man bekommt Lust, Fragen zu stellen und sich etwas erklären zu lassen. Man kann sich selbst helfen, Hürden werden kleiner, Selbstvertrauen größer. Das ist ein ganz wesentlicher Schritt im Lernprozess.
Ich gebe hier noch eine Anregung, wie man das Tool wirklich aktiv nutzen kann. Wie geht aktives und effizientes Lernen mit dem ChatGPT ganz konkret, wenn ich mich meine Noten verbessern will? Ein Grundrezept für aktives Lernen lautet wie folgt. Hier braucht man etwas Geduld, denn die KI kommt erst im letzten Schritt.
Grundrezept, wenn Schüler:innen bessere Noten haben wollen
1. Du willst ein bestimmtes Thema lernen. Deine Unterlagen lässt Du im ersten Schritt alle weg. Bücher, Arbeitsblätter und Hefte bleiben geschlossen. Setz Dich an einen leeren Schreibtisch oder stell Dich ans Fenster. Formuliere im Kopf das Thema: Worum geht es genau, wie lautet das Thema? Selbst diese scheinbar selbstverständliche Frage kann sich zu Beginn schwierig anfühlen.
2. Erzähle Dir halblaut alles, was Du zu dem Thema weißt und was Dir einfällt. Sei dabei geduldig mit Dir selbst. Nicht alles wird Dir sofort einfallen. Gib Dir ein bisschen Zeit. Auch das kann sich zunächst schwer anfühlen, bleib dran.
3. Wenn Dir nichts mehr zum Thema einfällt, setze Dich an den Tisch und schreibe auf ein leeres Blatt alle Fragen, die Du zu dem Thema gefunden hast. Schreibe alle Unsicherheiten auf, die Dir bei Definitionen, Fachwörtern oder Sachverhalten aufgefallen sind.
4. Nun erst kommen die Unterlagen oder die KI. Schaue in die Hefte, Arbeitsblätter und Bücher und finde Antworten auf alle Fragen, die Du aufgeschrieben hast. Bei diesem letzten Schritt kann der ChatGPT eine wirklich wertvolle Hilfe sein! Sie ist in der Lage, Dir alle Fragen zu beantworten. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass Du Dich vorher mit Deinen Fragen auseinander gesetzt hast, das kann sie Dir nämlich nicht abnehmen.
BEDIENUNGSANLEITUNG: Effizientes Lernen mit dem ChatGPT
Wie bedient man nun dieses mächtige Werkzeug? Indem man in die Befehlszeile Fragen schreibt. Das hört sich leicht an und ist es auch. Allerdings hängt die Qualität der Antworten sehr stark von den Fragen ab. Hier habe ich die besten Prompts für Schüler:innen beschrieben.
Diese Grundregeln habe ich beobachtet:
- Stell die Fragen so präzise wie möglich.
Beispiel: Statt zu fragen "Wie verlief das Ende des 2. Weltkrieges?" könnte man fragen "Beschreibe das Ende des 2. Weltkrieges für Schüler der Mittelstufe. Erkläre, wie die Alliierten vorgegangen sind." - Gib soviel Kontext wie möglich, damit die KI einschätzen kann, welche Antwort erwartet wird und in welchem Detaillierungsgrad und Umfang die Antwort sein sollte. Du kannst zum Beispiel die KI bitten, die Antwort in Stichpunkten oder in zwei Absätzen zu formulieren.
- Nimm für jedes Thema ein separates Chatfenster. Wenn Du ein neues Thema wissen willst, starte einen neuen Chat. Die KI bezieht sich innerhalb eines Chatfensters auf alle vorigen Fragen und Antworten. Springst Du thematisch hin und her, geraten die Antworten durcheinander.
Alternativ kannst Du ChatGPT auch befehlen, alles Vorige zu ignorieren. - Verwende keine Schachtelsätze, sondern drücke Dich klar aus, mit maximal 15 Wörtern in einem Satz.
- Frage nach jedem einzelnen Fachwort, das Du nicht verstehst.
- Stelle immer weitere Folgefragen und bitte um Erläuterungen, bis die Antwort wirklich gut ist. Gib Dich nicht mit der allerersten Antwort zufrieden.
Ideen für die konkrete Anwendung des ChatGPT in der Schule - so geht effizientes Lernen heute:
- Fragen stellen, um Erklärungen zu Dingen zu bekommen, die noch unklar sind.
- Aktiv und systematisch Wissenslücken füllen.
- Mathe: Sich Lösungswege bei Aufgaben erklären lassen. Man kann Fragen zu jeder Kleinigkeit stellen, die man nicht versteht. So füllen sich die ganz persönlichen Wissenslücken. Rechnen kann ChatGPT nicht, es ist ein Sprachmodell. Erklären kann es dafür prima.
- Sprachen: Texte in der Fremdsprache schreiben und in der Muttersprache Feedback zu jedem einzelnen Grammatik- und Vokabelfehler erhalten.
- Vokabellisten hochladen, nach Kapiteln geordnet. Sich dann zu den eigenen Vokabeln abfragen lassen.
- Zusammenhänge erklärt bekommen.
- Hintergrundwissen zu einem bestimmten Thema erhalten.
- Feedback zu allen möglichen erledigten Aufgaben erhalten.
- Diskussionen mit einem scheinbar allwissenden Tutor führen.
- Aktiv Lernen: Dem ChatGPT etwas erklären und Verbesserungsvorschläge bekommen.
- Anregungen, Ideen und Strukturierungshilfen bekommen. Strukturierung von Referaten, Erörterungen oder Präsentationen.
- Zusammenfassungen von langen Texten erhalten, für einen leichteren Einstieg. Es sollte jedoch nie ausschließlich mit der Zusammenfassung gearbeitet werden.
- Zeitpläne und Lernpläne erstellen.
- Lernen mit Sinn: Wenn man etwas lernen soll, indem man überhaupt keinen Sinn sieht, kann man ChatGPT nach dem Sinn fragen.
- Motivation: Wer keine Lust hat, kann sich motivieren lassen. Das funktioniert tatsächlich besser, als ich es beim Test erwartet hatte 🙂 Schüler:innen können Diskussionen, die sie oft mit ihren Eltern führen, einfach mal mit dem emotionslosen ChatGPT führen.
Fallstricke beim ChatGPT, die Lernende kennen sollten
Viele Fehlerquellen und Fallstricke gibt es bei ChatGPT. Einmal hat sie behauptet, dass Menschen an jeder Hand 7 Finger haben 🙂
ChatGPT ist definitiv nicht allwissend. Eigentlich verfügt sie überhaupt nicht über Wissen, sondern nur über Informationen ohne "wahr" oder "falsch" zu kennen. Stattdessen ist sie ein Modell, das auf menschlicher Sprache trainiert wurde und menschlich wirkende Sprache erzeugen kann. Es gibt Lücken in ihrer Wissensbasis und sie kann Fehler enthalten. Sie heißt schließlich "ChatGPT" und nicht "KnowledgeGPT".
Lesen Sie dazu diesen separaten Artikel.
Fazit: ChatGPT als Werkzeug für effizientes Lernen.
ChatGPT kann eine wertvolle Hilfestellung für Schüler:innen sein, die ihr Lernen effizienter gestalten und ihr kritisches Denken trainieren möchten. Als KI kann ChatGPT Schüler:innen schnell und effizient Informationen zu einer Vielzahl von Themen liefern. Sie kann als digitaler Tutor dienen, denn sie hat größte Geduld. Die KI wird dazu beitragen, dass das Lernen an Schule und Uni sich stark verändert.
Ich persönlich bin zuversichtlich, dass ChatGPT nicht das eigenständige Denken der Schüler:innen abschafft, sondern es vielmehr fördert. Indem Schüler die KI nach weiteren Informationen und Perspektiven zu einem Thema fragen, können sie ihre eigenen Überlegungen überprüfen und ihr Verständnis vertiefen. Sie können auch ihre eigenen Gedanken und Ideen zu einem Thema formulieren und strukturieren und Feedback vom ChatGPT erhalten. Auf diese Weise kann es Lernenden leichter fallen, ihre eigenen Schlussfolgerungen zu ziehen.
Ganz selbstverständlich nutzen heute ältere Schüler:innen Taschenrechner in Mathe. In den höheren Klassen lernt man in Mathematik eine bestimmte systematische Herangehensweise an Fragestellungen. Genau dafür kann ChatGPT in allen Fächern als Werkzeug verwendet werden.
Die Unterstützung bei Schreibaufgaben ist eine gute Sache, wenn die Aufgaben entsprechend gestellt sind. Schüler:innen können ChatGPT nutzen, um ihre Gedanken und Ideen zu einem bestimmten Thema zu formulieren und zu strukturieren.
Insgesamt bietet ChatGPT Schülern eine Vielzahl von Möglichkeiten, effizienter zu lernen. Allerdings muss das gut begleitet werden und die Anwendung der KI sollte geübt und diskutiert werden. Sie ist ein scharfes Schwert mit zweischneidiger Klinge.
Und sie macht Spaß 🙂
Exkurs: Effizientes Lernen mit Sinn - wie finde ich ihn mit dem ChatGPT?
Wenn Schüler Fächer lernen sollen, mit denen sie nicht zurecht kommen, dann stellen sie sich unweigerlich die Frage nach dem Sinn. Ein Beispiel dafür ist Latein. Wieso sollte man eine tote Sprache lernen? Warum ausgerechnet Latein? Das Latinum wird nur noch selten verlangt. Muss man sich unbedingt den Vatikan-Podcast auf Latein anhören? Warum also wertvolle Lebenszeit damit verbringen, Lateinvokabeln zu pauken und Grammatik zu analysieren?
Diese Fragen sind berechtigt. Wenn ein Mensch keinen Sinn in dem findet, was er oder sie tun soll, dann wird es hart und anstrengend. Effizientes und erfolgreiches Lernen ist so nicht möglich.
Es gilt also, einen Sinn zu finden.
Dies ist die KI-generierte Antwort:
Aktive Auseinandersetzung vermittelt Sinn
Wenn ich etwas hinterfrage, bin ich aktiv beteiligt und finde leichter einen Sinn in dem, was ich tun soll. Das ist das Gegenteil von Wurschtigkeit und Lethargie.
Man muss die Gründe, die ChatGPT hier aufführt, nicht alle teilen, obwohl ich persönlich sie valide finde - bis auf den 4. Punkt, der nur bei bereits motivierten und guten Schülern greifen wird. Ob diese Gründe für eine echte intrinsische Motivation ausreichen? Mag sein oder auch nicht.
Viel wichtiger ist, dass Schüler mit der KI diskutieren können. Sie können Einwände und Gegenargumente erheben. Sie können sich mit einem neutralen und geduldigen Sparringspartner unterhalten, sich auskotzen oder um Hilfe bitten. Der Chatbot ist ein Experte auf sämtlichen Gebieten. Das ist wirklich wertvoll. Die KI lädt ein, sich mit einem Thema zu befassen und auseinander zu setzen. Wenn man keinen Sinn beim Lernen entdecken kann, so kann man doch ChatGPT danach befragen und das allein ist schon ein Gewinn. Denn es ist eine Form der Auseinandersetzung, an der man reifen kann.
Menschen werden als Bezugspersonen und Lehrende weiterhin gebraucht. Bei richtigem Einsatz kann der Chatbot sie intensiv unterstützen und allen Beteiligten das Leben leichter machen. Die Frage ist nicht mehr, ob KI beim Lernen eingesetzt werden sollte, sondern wie.
Dieser Artikel wurde mit freundlicher Mitwirkung von ChatGPT erstellt.
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