Denksplitter #10: EU AI Act 2025: Pflichten für Unternehmen und neue Suchmaschinenoptimierung

Kategorie: KI-Denksplitter

Denksplitter #10:

Chatbots ersetzen SuchmaschinenWas bedeutet das für Unternehmen? 

27 % antworteten in einer US-Umfrage, dass sie mittlerweile KI-Tools statt Suchmaschinen nutzen. Hier in Deutschland wird die Quote noch niedriger sein, aber die Tendenz ist steigend und die Zahl stammt vom Dezember 2024, ist also schon uralt. Warum auch mühsam wie ein Eichhörnchen selber Informationen sammeln, wenn man alles mundgerecht von Copilot, ChatGPT oder Perplexity serviert bekommt. 

Was heißt das jetzt für Sie? Alle relevanten Informationen stehen auch bei Google bereits im AI Overview. Ihre Webseite wird also nicht mehr direkt angeklickt, das wäre viel zu umständlich. SEO verändert sich.

Idealerweise weisen ChatGPT & Co auf Sie als Quelle hin. Wie das geht (zumindest die wichtigsten Punkte dafür), lesen Sie weiter unten.

Das wird heute eine Mail mit wichtigen Themen für Sie. Kleinigkeiten und interessante Funde gibt es beim nächsten Mal wieder. Obwohl. Einen Mini-Hack will ich Ihnen doch ans Herz legen. Schreiben Sie in der Promptzeile von ChatGPT ein / und lassen Sie sich von den Tools überraschen, die Sie dann sehen werden.


Welche konkreten Auswirkungen hat der EU AI Act auf Sie?

Seit 2. August 2025 wird's ernst: Wer KI einsetzt, steht in der Verantwortung.

Seit 1. August 2024 ist der EU AI Act offiziell in Kraft, übrigens auch ohne Ratifizierung in Deutschland. Die Übergangsfristen laufen und seit 2. August 2025 gelten neue Vorgaben für sogenannte Allzweck-KI-Modelle (ChatGPT, Claude & Co). Noch ein Jahr mehr Zeit bleibt für Hochrisiko-KI wie etwa Bewerbungs- oder Diagnosesoftware. Da greifen die Regeln erst ab August 2026.

Aber Achtung: Wer denkt, das eigene Unternehmen sei nicht betroffen, liegt oft falsch. Auch einfache Chatbots, KI-generierte Inhalte oder Tools mit Texterkennung können Pflichten auslösen.

Konkret bedeutet das für Sie:

  • Transparenzpflicht: Wer mit oder durch KI kommuniziert, muss das offenlegen. Auch KI-generierte Inhalte brauchen eine Kennzeichnung.

  • Technische Dokumentation & Risikoanalyse: Was kann schiefgehen und wie wird das verhindert?

  • Benennung einer verantwortlichen Person für Behördenanfragen.

  • Schulungspflicht: Mitarbeitende, die Hochrisiko-KI bedienen, müssen gemäß Artikel 4 geschult sein. Nicht optional – Pflicht!

Wichtig für Führungskräfte: Auch ohne Hochrisiko-KI können Haftungsrisiken entstehen und zwar schon jetzt. Etwa wenn ungeschulte Mitarbeitende KI-Tools nutzen und (womöglich unwissentlich) gegen Datenschutz oder Urheberrecht verstoßen. Schulungen Ihrer Teams vermeiden die Haftungsrisiken.

Mini-Checkliste für Ihr Unternehmen:

✅ Setzen wir KI ein – und wenn ja: welche?
✅ Haben wir Chatbots oder Hochrisiko-Systeme im Einsatz?
✅ Gibt es eine offiziell benannte Kontaktperson für Behörden?
✅ Sind technische Unterlagen, Risikoeinschätzungen und Tests dokumentiert?
✅ Haben wir Schulungsnachweise?
✅ Nutzen wir die KMU-Erleichterungen und Förderprogramme?

Unwissen schützt nicht. Verantwortung übernehmen heißt bei KI wie auch im richtigen Leben, Sie müssen wissen, was die KI tut und regeln, wie sie es tut.


Wie werden Sie in ChatGPT & Co gefunden? LLMO, genAIO, GEO, ... Ein Phänomen mit vielen Namen.

Ihre Kundschaft bewegt sich in einem riesigen Datenmeer. Schaffen Sie Orientierung. Dann profitieren Sie beide.

Wenn Sie möchten, dass ChatGPT, Perplexity & Co. Sie vorschlagen, müssen Sie Ihre Inhalte anders denken, nicht für Google, sondern für KI.
Das nennt sich Generative Engine Optimization (GEO) oder LLMO (Large Language Model Optimization) und wird auch mit einigen weiteren Bezeichnungen benannt. Noch hat sich kein einheitlicher Begriff dafür durchgesetzt. Einige Prinzipien sollten Sie kennen.

 1. Der wichtigste Inhalt gehört ganz nach oben

Wie in einer Pressemitteilung oder Zeitungsartikeln. Danach folgen Details, gerne in kurzen Absätzen (max. 3 Sätze). So können Modelle den Text gut „verstehen“ und Menschen übrigens auch.

 2. Verwenden Sie Zitate und Statistiken. Sowie ZwischenüberschriftenBulletpoints und Tabellen. Das schafft Struktur für Leserinnen und für KI. Wenn Sie Zahlen nennen, verbessert das Ihre Sichtbarkeit um bis zu 40%.

 3. Schreiben Sie nicht drum herum. Sagen Sie konkret, was, für wen, wo und wie.

Zum Beispiel:

„Ich biete Mediation für mittelständische Unternehmen in Bayern an, vor Ort oder online.“

So etwas erkennt die KI und schlägt Sie vor, wenn jemand danach fragt.

4. Schreiben Sie promptfreundlich. Fragen Sie sich:

Was würde jemand bei ChatGPT eingeben, um mich zu finden?

Antworten Sie genau auf solche Fragen, am besten mit Beispielen und klaren Formulierungen, so dass KI sie einfach zitieren kann.

 5. Schema-Markup: Hinterlegen Sie Ihre Angebote mit strukturierten Daten. Besonders wichtig sind FAQ, denn das funktioniert wie ein Inhaltsverzeichnis für die KI. Hier sehen Sie, was KI über Sie sieht: https://validator.schema.org/

Noch ein Zusatztipp: Optimieren Sie Ihre Seiten auch für Bing und nutzen Sie das Bing Webmastertool. Denn Microsoft hat in OpenAI investiert und ChatGPT nutzt daher Bing für die Websuche.

Lesetipps

  • Ein umfangreiches Interview der FAZ mit Jonas Andrulis, dem Chef von Aleph Alpha, mit dem sich meiner Meinung alle intensiver befassen sollten, die in der Verwaltung tätig sind. Denn dafür ist diese deutsche KI gedacht und geeignet.
  • Ein Gastbeitrag in der Capital mit dem schönen Titel Ein Weckruf für den Einsatz von KI. Hier können Sie sich up to date bringen und erhalten einige Inspirationen für die Verwendung von KI.


👇Prompt-Tipp

Nirgends ist der Unterschied zwischen Theorie und Praxis so hoch wie in der Praxis... Haben Sie Lust auf ein Experiment? Dann spielen Sie doch mal mit diesem Prompt und berichten mir, wie es ausgegangen ist 🙂

Passives Einkommen mit KI

Nenne mir 3 aktuelle Möglichkeiten für passives Einkommen, die:
- unter 100 € Startkapital erfordern
- weniger als 2 Stunden pro Woche brauchen
- auf echten Markttrends im Jahr 2025 basieren
Gib mir jeweils Setup, Ablauf und realistische Renditeerwartung.

Weiter lesen:

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