„Das Leben ist kein Ponyhof.“ Diesen Spruch lese und höre ich an allen Ecken und Enden. Ich frage mich dann immer: Was genau ist damit gemeint? Ganz verstanden habe ich ihn noch nicht. Daher will ich diesem Spruch mal auf den Grund gehen.
Wenn das Leben KEIN Ponyhof ist, dann muss ich erst mal wissen, wie das Leben wäre, wenn es ein Ponyhof wäre. Sonst weiß ich ja nicht, wie es NICHT ist.
Wenn das Leben ein Ponyhof wäre…
Wenn das Leben also ein Ponyhof wäre, wie wäre es dann? Harte Arbeit, viel Stall ausmisten, viel füttern und kümmern, viel Hartnäckigkeit im Umgang mit den Ponys. Ein Pony mag zwar kleiner sein als ein „richtiges“ Pferd, es macht aber genauso viel Arbeit. Wenn ein Pony nicht auf der Weide, sondern in einem Ponyhof lebt, dann muss es gefüttert, gestriegelt, bewegt, unterhalten, erzogen werden. Dazu braucht man Zeit, Geld, Energie, Mühe, Zuwendung.
Nun, so wäre also das Leben, wenn es ein Ponyhof wäre. Nun lautet der Spruch aber: Das Leben ist KEIN Ponyhof.
Man braucht also im Leben keine Zeit für irgendetwas aufwenden, keine Arbeit, keine Mühe, Energie, Zuwendung investieren? Das Leben gelingt spielerisch und leicht?
Ich glaube nicht, dass der Spruch so gemeint ist.
Wenn es kein Ponyhof wäre
Vermutlich ist er so gemeint: Man geht mit der Familie und den Kindern zu einem Ponyhof, die Kinder reiten ein bisschen, haben ihren Spaß und dann fährt man wieder nach Hause, braucht eben nichts zu investieren, nicht zu arbeiten, weil Ponys ja keine „richtigen“ Pferde sind und man als Besucher ohnehin keine Verantwortung trägt, sondern nur für ein kurzes Vergnügen einen kleinen Obolus entrichtet.
Und genauso soll das Leben nach diesem Spruch also nicht sein.
Wie ist es dann? Man hat keinen Spaß, nur harte Arbeit, investiert mühsam Zeit, Energie, was auch immer? Zu welchem Zweck und welchem Ziel? Das bleibt offen.
Wie kann denn das Leben sein?
Ganz ehrlich: Damit kann ich nichts anfangen. Wer sich vom Leben harte Arbeit erwartet, der wird genau das bekommen. Ich persönlich habe darauf keine Lust. Ich mag es nicht gerne schwer, ich habe es lieber leicht.
Meiner Erfahrung nach ist das eine Sache der Sichtweise. Wenn Sie sich immer wieder sagen, dass das Leben aus Mühe und harter Arbeit besteht, dann glauben Sie das irgendwann und dann ist das auch in der Realität so. Wenn Sie jedoch Ihre Aufmerksamkeit auf das richten, was Ihnen leicht von der Hand geht, dann sind Sie zwar genauso fleißig wie jemand, der hart arbeitet. Sie fühlen aber keine Härte, sondern Leichtigkeit und dann wird in Ihrer Realität das Leben zum Spaziergang.
Wie geht es Ihnen damit? Sie haben die Wahl! Mentale Stärke kann Ihnen dabei helfen.
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Astrid Brüggemann hält regelmäßig kostenlose Webinare, um Menschen in die Welt des Schnell-Lesens zu entführen.
Liebe Astrid, bin völlig einverstanden mit Deinen realistischen Gedankengängen.
Jedoch ist wahrscheinlich noch ein wichtiger Aspekt dieses an sich ja paradoxen Satzes, der von einem Kabarettisten (!!) verbreitet wurde und daher wohl auch eine sarkastische Wurzel hat, für mich folgender: Viele Menschen glauben dermaßen naiv an des Guuuuute und Liiiiebe im Nächsten und bei den lieben Viecherln, daß sie es als ungeheuren Affront empfinden, wenn man ihnen z. B. zeigt, wie grausam eine süße Katze mit der todgeweihten süßen Maus spielen kann, wenn orgas mit eineer halbtoten Robbe Tennis spielen, wie zwei (entzückend-wuschelige Pony)Hengste kämpfen oder was auch immer die harte und „böse“ (eigentlich halt: rücksichtslose und zweckmäßige) Realität der Natur und auch der Menschheit insgesamt ist.
Der Satz veräppelt mMn also hauptsächlich ein verkitschtes Weltbild, das viele Menschen mit sich herumtragen dürften.
Liebe Grüße
Helmut
Lieber Helmut, herzlichen Dank für diese Ergänzung!
Ich kannte diesen Ursprung des Satzes nicht (habe ihn zugegebenermaßen auch nicht recherchiert) und freue mich, dass damit wieder eine Wissenslücke geschlossen ist!
Liebe Grüße, Astrid